Die Mitarbeiter notieren jeden Tag auf einer Liste wann sie ins Ambi kommen und wann sie es
verlassen. Die Anzahl PatientInnen wächst von Tag zu Tag; der grösste Teil sind Frauen und Kinder, diese
sind die Opfer des somalischen Bürgerkrieges.
Wir haben ein Treffen für die Kampagne gegen die pharaonische Beschneidung veranstaltet
und die Mütter von Merka haben daran teilgenommen. Auf Fotos
sieht man viele Frauen, es sind die Frauen die ihren Töchter diese verdammte
Tradition der pharaonischen Beschneidung weitergeben, welche viele Probleme bei
der Entbindung und Probleme gynäkologischer und sozialer Art schaffen. In jenem
Meeting war man sich einig, dass die Vagina intakt bleiben soll, leben wir doch in der
Welt von 2006. Jetzt bin ich sehr zufrieden mit der Qualität der Medikamente für das Ambi, da es solche
aus Europa, Kenya und Ägypten sind. Die PatientInnen genesen mit diesen
effizienten Medikamenten schnell.Vorher hat man sich über die schlechte Qualität der Medikamente
beklagt, die für das Nichtheilenwollen verantwortlich waren. Diese schlechten
Medikamente kommen aus Indien und Pakistan und sind billig. Die somalischen
Händler ziehen es vor, Medikamente aus Indien und Pakistan auf den Markt zu
bringen. Leider gibt es keine Regierung, die die Qualität der Medikamente
kontrolliert, wovon dann die somalischen Händler profitieren. Während der
kalten Jahreszeit sind: Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündungen,
Erkältungen und Lungentuberkulose häufig. In der heissen Jahreszeit sind tropische Infektionserkrankungen in Gegenden mit
dürftiger Hygiene häufig. Manchmal gibt es Diabetesfälle, Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Niederleiden.
In den letzten 4 Monaten habe ich einen Fall mit Aids in Merka gesehen, es wurde mir
gesagt, dass er aus Äthiopien eingeschleppt worden ist, wo Aidsfälle häufig
vorkommen. In unserem Labor fehlen die nötigen Materialien, um den Harn zu analysieren und die Nieren zu
untersuchen. Ausserdem fehlen die nötigen Instrumente, um die Leberfunktion zu testen. Das
Personal des MCH arbeitet sehr gut; sie machen Impfungen bei schwangeren und
nicht schwangeren Frauen und Kindern unter 5 Jahren. Dien unter 5 jährigen
Kinder werden gegen folgende Krankheiten geimpft: Masern, Kinderlähmung, Tuberkulose,
Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus. Die schwangeren Frauen impfen sich im MCH gegen
Tetanus, um nicht nur sich sondern auch das ungeborene Kind zu schützen. In unserem
MCH fehlen Speculum (Spiegel), und andere Geräte, um eine Entbindung vornehmen
zu können. Das Speculum ist auch sehr wichtig für die Diagnose von Infektionen
der Gebärmutter. Manchmal kommen Kinder zu uns mit Proteïnunterernährung. Es
ist sehr schade, dass es in Merka kein Zentrum für Ernährung gibt. Im
Behandlungszimmer fehlt wichtiges Material wie ein Sterilisator. Ich habe einen
sudanesischen Professor gekannt, der für die WHO arbeitet. Vielleicht könnte
dieser unserem Ambulatorium sehr gute Medikamente und viele andere Dinge liefern. Er heisst A. Ismacil
und hat folgende Telefonnummer. Ich habe ihm deine E-Mailadresse und deine
Telefonnummer gegeben.
Dr. A. Hassan Mohamoud, Merka 15.08.2006
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