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Geschäftsbericht des "Fördervereins Neue Wege in Somalia" Juni 2006 bis 17. März 2007
 
Zürich
Der Vorstand hat sich in dieser Periode achtmal getroffen. Es gab keinen Wechsel bei den Vorstandsmitgliedern. Im Sommer 2006 stellten wir einen neuen Bericht zusammen, der bei Spenderinnen und Spendern ein positives Echo fand. Vreni Gertsch hatte wiederum Kontakt mit den evangelisch-reformierten Kirchgemeinden des Kantons Zürich. Sie hatte wiederum sehr viel Erfolg. Ich danke ihr recht herzlich dafür.
Maya Joss und Urs Markwalder kümmern sich um die Finanzen, was sie sehr gewissenhaft tun und wofür sie viele Stunden aufwenden. Herzlichen Dank auch ihnen.
Das Protokoll wird von Heiri Frei hervorragend geführt, daneben hat er oft mit allen möglichen Zeitschriften Kontakt und versucht Artikel über Merka zu platzieren. Auch ihm sei gedankt. Über die wertvollen Wortmeldungen von Bashir Gobdon und Urs Etter während de Vorstandssitzungen bin ich sehr froh, besten Dank. Die Berti-Wicke Stiftung hat uns letztes Jahr CHF 50'000.-gespendet. Von drei anderen Stiftungen erhielten wir wiederum dieselbe Spende wie im Jahr zuvor. Wichtig ist der persönliche Kontakt zu diesen Stiftungen wie überhaupt zu den SpenderInnen;. Alle Vorstandsmitglieder tragen zum guten Ergebnis des Spendensammelns bei.

Merka
Ich wollte eigentlich im Dezember nach Merka fliegen. Leider kam es wegen der schwierigen politischen Lage in Somalia nicht dazu. Zudem hat mir auch Prof. Roble sehr davon abgeraten. Die Verbindung mit Merka ist aber trotzdem sicher gestellt. Prof. Roble und ich sind in ständigem Mailkontakt und alle 2 bis 3 Wochen chatten wir zusammen. Maya Joss ist betreffend Zahlungsverkehr in regelmässigem Kontakt mit dem Administrator, Salaad Guled. Gelegentlich haben auch Urs Markwalder, Vreni Gertsch und Heiri Frei mit Prof. Roble gemailt. Meiner Meinung nach wäre es gut, Merka wieder besuchen; der Mailkontakt kann niemals den direkten Kontakt zu den Menschen ersetzen.
Ich komme auf die einzelnen Zweige der Tätigkeit von New Ways zu sprechen.

Ambe Banaan
Die Primarschule wurde vor längerer Zeit von einer lokalen Organisation mit Hilfe einer italienischen Organisation erstellt. Im Laufe der Zeit ist der Schulhausbau fast auseinander gebrochen. New Ways hat mit Hilfe einer Spende einer schweizerischen Grossbank zwei Schulhäuser bauen können. Es stehen nun 4 Klassenzimmer zur Verfügung für ca. 80 SchülerInnen. Dieses Projekt konnte innert kurzer Zeit realisiert werden.
Schwieriger erweist sich die Erstellung eines Gesundheitspostens und die Anstellung eines Sanitätsmannes in Ambe Banaan. Wir reden schon sehr lange davon. Unser Arzt, Dr. Hassan Mohamoud und Prof. Roble sind im Herbst 2006 dorthin gefahren und haben mit der Dorfbevölkerung zusammen einen geeigneten Mann gefunden, der zurzeit ein Praktikum im New Ways Ambulatorium macht, um sich ein einschlägiges medizinisches Wissen anzueignen, um später im Gesundheitsposten erste Hilfe anbieten und Medikamente verabreichen zu können. Wir hoffen sehr, dass im April dieser Posten errichtet wird und dass dann im Mai dieser Sanitäter zu arbeiten beginnen kann.
Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass im November/Dezember Ambe Banaan von schwersten Überschwemmungen heimgesucht worden ist, sodass unser Gewährsmann Salem Shamba, während Wochen dieses Dorf nicht besuchen konnte. Es ist mir aufgefallen, dass sich unsere Leute in Merka eigentlich sehr wenig über diese verheerenden Überschwemmungen im Lower Shabelle, das vor 15 Monaten an einer grossen Dürre gelitten hatte, beschwert haben. Die blutigen Auseinandersetzungen in Mogadischu um die Weihnachtszeit beschäftigten sie viel mehr.

Ambulatorium
Der Arzt, Dr. Hassan Mohamoud hat uns mitgeteilt, dass die Anzahl der PatientInnen stetig zunimmt, sodass sie jetzt bis 15 Uhr arbeiten. Es sind immer noch vor allem Frauen mit Kleinkindern, die das Ambulatorium aufsuchen. Die UNICEF hat die Kinder gegen verschiedene Krankheiten geimpft und hat den Leuten Moskitonetze verteilt. Es wurden auch schon Kampagnen gegen die Beschneidung der Mädchen unternommen. Leider haben wir darüber seit geraumer Zeit nichts mehr gehört, aber ich bin sicher, dass der Arzt mit den einzelnen Frauen immer wieder über dieses Thema spricht. Ausser dem Arzt arbeiten stets noch die gleichen Angestellten im Ambulatorium wie zuzeiten von Vre. Herr Roble hat mir gestern am Chat mitgeteilt, dass er gerne wieder eine Kampagne machen würde.

Primarschule
Die Primarschule ist überfüllt mit Kindern, sodass jetzt auch unter dem Palmendach im Freien unterrichtet wird. New Ways hat ein Stück Land hinter der Sekundarschule erworben, damit die Primarschule erweitert werden kann. Es muss noch ein Spender gefunden werden, der diese Schule baut. Ich hatte deswegen Kontakt mit einer holländischen Organisation, leider hat sie abgesagt. Jetzt ist es an Prof. Roble seine guten Beziehungen zu UNICEF spielen zu lassen, fürs Erste könnte nämlich UNICEF Zelte zur Verfügung stellen. Prof. Roble meint zwar es wäre zu heiss, in Zelten zu unterrichten. Ich denke eher, dass er den andern Organisationen beweisen möchte, dass für New Ways nur das Beste gut genug ist.

Schulküche
Wir haben dieses Thema bereits in unserem Bericht 2004/2005 erwähnt. Seit mehr als einem Jahr verspricht uns das World Food Programm, eine solche Küche einzurichten. Ich hatte in Merka im März 2006 Kontakt mit Abdinasr, dem Leiter des WFP in Merka und habe ihm auch schon Mails geschrieben und immer wieder mal treffen sich Prof. Roble und Salaad Guled, der Administrator mit diesem Vertreter der WFP. Und immer wieder heisst es, jetzt werde es dann mit dem Erstellen der Schulküche losgehen. Das WFP hat wieder einmal ein Mail an Roble geschrieben und versichert, dass sie geplant hätten, diese Küche zu erstellen. Es wäre sehr dringend, dass die PrimarschülerInnen eine warme Mahlzeit erhalten könnten. Wir hoffen sehr, dass wir bei der nächsten Jahresversammlung mitteilen können, dass diese Schulküche nun gebaut worden ist und funktioniert.

Sekundarschule
Von der Sekundarschule gibt es nicht viel Neues zu berichten. Verschiedene SchulabgängerInnen geben Alphabetisierungskurse an Frauen, die von der WFP Reis und Öl erhalten. Wir haben leider nichts mehr gehört von der Möglichkeit einer beruflichen Ausbildung nach der Sekundarschule, die Prof. Roble anlässlich der Diplomfeier im März 2006 erwähnt hatte. Die Computerausbildung hingegen funktioniert bestens. Als wir im letzten Dezember eine Sitzung mit der Berti Wicke-Stiftung hatten, erklärte uns Ruedi Strahm nochmals wie wichtig eine berufliche Ausbildung für die Jugendlichen sei, er hätte dies schon damals Vre wärmstens empfohlen.

Sanitation
Auch für diesen Zweig gibt es nichts Neues zu vermerken. Nach wie vor reinigt die Sanitationsgruppe die Innenstadt von Merka, vor allem den Markt. Wir fragten uns, ob man den Marktleuten nicht Geld für die Reinigung verlangen könnte. In unserem Bericht 2006 haben wir die Projekte one-day, one dollar und Mikrokredite an Marktfrauen, sowie eine berufliche Ausbildung der SekundarschulabgängerInnen erwähnt. Im Punkt Budget und Jahresziele werden wir ausführlich darüber berichten.

Reines Trinkwasser mittels Petflaschen
Letztes Jahr wurde den Leuten eine Broschüre über diese Methode SODIS, ein Schweizerprodukt verteilt. Letzthin habe ich Prof. Roble gefragt, ob diese Methode angewendet würde. Er teilte mir mit, dass er hoffe, viele Leute würden sie anwenden, vor allem in Zeiten, wo Kinder sehr viel an Durchfallerkrankungen leiden. Manchmal wäre es gut, wir könnten die Leute von New Ways ohne Voranmeldung besuchen.

Auch wenn es in manchen Angelegenheiten langsam vorwärts geht und wir auch nicht immer über alles informiert sind, haben wir ein gutes Gefühl was die Tätigkeiten von New Ways betrifft. Dies ist vor allem Vre Karrer zu verdanken. Sie hat es verstanden, den MitarbeiterInnen den Sinn für gemeinsames Arbeiten zu vermitteln. Damit hat sie den wichtigsten Grundstein zum nachhaltigen Gelingen des Werkes gelegt.

Zürich, im März 2007, Jenny Heeb

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