AKTUELL
 
“Förderverein Neue Wege” in Somalia, Zürich. Gegründet von Vre Karrer

Die Tätigkeit des “Förderverein Neue Wege in Somalia” in diesem Jahr

Jenny Heeb

 
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde von New Ways in Merka

Seit nun über 18 Jahren ist unsere Organisation in Merka tätig. Unser Förderverein finanziert in dieser Stadt eine Primar- und Sekundarschule und ein Ambulatorium, ein Team, das hilft den Markt und die Stadt zu reinigen, und einen Sanitätsposten im Dorf Ambe Banaan. Monatlich übernehmen wir mit den Spenden aus der Schweiz die Löhne von 105 Angestellten und bezahlen die Medikamente für das Ambulatorium, Schulmaterialien und Renovationen. 649 Kinder, zur einen Hälfte Mädchen, zur anderen Knaben, besuchen die Primarschule der Neuen Wege in Merka. 136 junge Frauen und 264 junge Männer sind in der Sekundarschule eingeschrieben.

Entscheidendes Ereignis in diesem Jahr ist die Hilfe der Caritas Schweiz, die ihr zweites Nothilfeprojekt von Juni bis Dezember 2012 zugunsten unserer Organisation durchführt und so der notleidenden Bevölkerung in den umliegenden Dörfern von Merka hilft. Was besonders wichtig war: Den Bauern konnte wieder Saatgut geliefert werden, das nach der grossen Dürre fehlte. Wir sind der Caritas für ihren Einsatz zum grossen Dank verpflichtet. Leider beendet Caritas dieses Nothilfeprojekt Ende dieses Jahres.


Verteilung von Nahrungsmitteln an die hungerende Bevölkerung im Dorf Ambe Banaan.

Ali Abdullahi, der Direktor von New Ways hat uns mitgeteilt, dass der seit sechs Jahren im New Ways Ambulatorium tätige Arzt entlassen werden musste, weil seine Art mit Patientinnen und Patienten umzugehen - gleich welchen Alters - sehr zu wünschen übrig liess. Nun suchen die Verantwortlichen einen neuen Arzt. Leider kam es in letzter Zeit wiederholt zum Konflikt zwischen zwei Mitarbeiterinnen des Ambulatoriums, dessen Ursache wir uns nicht erklären können. Immer wieder machen wir darauf aufmerksam, dass wir aus der Ferne keine Streitigkeiten schlichten können und raten ihnen mit dem Ältestenrat Kontakt aufzunehmen.

Erfreulicherweise gibt es in den beiden Schulen keine Probleme. Seit sich die Al Shabab im August aus Merka zurückgezogen hat, kann die Vorsteherin der Primarschule, Hawo Hassan Dirie, "als Frau" wieder an den monatlichen Komiteesitzungen teilnehmen. Seither können unsere Leute den Schülerinnen und Schülern in der Primarschule auch wieder ein Frühstück, bestehend aus Tee und Brot, geben.


Primarschüler erhalten ihr monatliches Lebensmittelpaket, das sie nach Hause nehmen können

Im September wurden wir angefragt, ein Sonnendach für den Gesundheitsposten in Ambe Banaan zu finanzieren. Nachgefragt, ob jetzt das Dach gebaut worden ist, teilte Abdullahi uns mit, sie hätten uns gerne Fotos davon geschickt, aber dies sei unmöglich, weil zurzeit Kämpfe in dieser Region zwischen Regierungstruppen und der Al Shabab stattfinden.

Wir haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von New Ways schon öfters darauf aufmerksam gemacht, dass wir unsere Tätigkeit in Zürich aus Altersgründen im Jahr 2014 beenden möchten. Wir haben sie deshalb gebeten, sich bei Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation und dem Kinderhilfswerk der UNO, bei Caritas, Médecins du Monde und Swisso Kalmo, die alle Büros in Nairobi haben, umzuhören. Wir wissen, dass Ali Abdullahi und Salaad Guled erst kürzlich in Nairobi weilten, um Kontakte aufzunehmen.

Unser somalisches Vorstandsmitglied, Bashir Gobdon, hat anfangs August 2012 eine Mitarbeiterin aus dem Ambulatorium und drei Verantwortliche von New Ways in Mogadischu getroffen, um mit ihnen unter anderem über die Fortführung von New Ways nach 2014 zu reden. Bashir Gobdon hat den Wunsch geäussert, das Gespräch mit diesen Mitarbeitern fortzuführen, wenn möglich in Merka.

Auch der Vorstand des "Fördervereins Neue Wege" in Zürich versucht Kontakte mit andern Organisationen zu knüpfen und eine gute Lösung für New Ways zu finden. Uns allen liegt am Herzen, dass New Ways in Merka weiter tätig bleibt.

Natürlich sind wir weiterhin auf Ihre Spenden angewiesen und sind Ihnen für Ihre langjährige Treue dankbar.

Jenny Heeb, Präsidentin

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